Das Bild ist eine Collage, die die Entstehungsgeschichte des Petricore-Logos widerspiegelt. Beginnend oben links das aktuelle Petricore-Logo in einem Blau-Ton, der für Island steht; oben rechts ein weißfarbenes P mit einem Blatt, das aus dem Großbuchstaben P nach links oben wächst, genau dort wo sich der senkrechte Strich des P sowie der Bogen treffen. Unten links ist ein muschelartiges Logo abgebildet, dessen Mittelpunkt eine Perle ist. Ausgehend von der Perle ziehen sich durchgezogene Wellenlinien um den Mittelpunkt, die insbesondere nach rechts hin raumgreifender werden. Es erinnert an eine Muschel oder eine nach rechts sich stärker ausbreitende Welle, die die isländische Energiegewinnung durch Wasserkraft versinnbildlicht. Unterstützt wird dies durch den blauen Hintergrund. Unten rechts ist das tatsächliche Petricore-Logo abgebildet: Ein hellgrüner Wassertropfen, in dessen Mitte die Struktur eines Laubblattes mit zwei nach links oben zeigenden Streifen angedeutet ist. Unter dem Tropfen, der auf 3 Uhr offen ist, befindet sich ein Strich, darunter der Name Petricore in weißen Großbuchstaben auf einem erdgrauen Hintergrund, der die lavaartige Landschaft Islands widerspiegelt.

Wie ist Petricore entstanden?

Wie kommt man auf die „coole“ Idee Webserver in Island zu betreiben? Wahrscheinlich aus den selben Gründen, aus denen Anfang der 2010er Firmen dort Server zum Speichern von Daten und zur Berechnung von komplexen Analysen angemietet haben: fossilfreier Strom und kostenlose Serverkühlung. Wie aus einer „coolen“ Idee, auch im übertragenen Sinne, die Petricore Green Hosting GmbH entstanden ist, erfahrt ihr in diesem Beitrag von unserem Visionär Dirk Rene Hirsch.

Als Webentwickler habe ich schon immer gern Kund:innenprojekte auf eigenen Servern entwickelt und am liebsten auch danach auf meinen Server gehostet. Am Anfang hatte das eher praktische Gründe; ich brauchte zum Beispiel nicht erst irgendwelche Zugänge erfragen, konnte im Stillen die Projekte entwickeln und nach deren Beendigung den Kund:innen vorstellen. Wenn es schon eine Website oder Anwendung gab, konnte diese wie bisher weiterlaufen und die Domain dann nach dem Beenden der Programmierung einfach zu mir umziehen.
So hat sich über die Jahre eine schöne Nebentätigkeit entwickelt. Ein bisschen „zurück zu den Wurzeln“, denn so fing mein Berufsleben an: als Admin, der sich dann doch lieber selbständig gemacht hat, um Websites und Anwendungen zu programmieren.

Durch praktische Beweggründe Neuland entdecken

Anfangs habe ich bei Servern nur auf das Preis-Leistungsverhältnis geguckt; ich wollte davon ja auch profitieren. Doch dann zog ich von meinem Heimarbeitsplatz in eine Bürogemeinschaft. Auf der ersten „Mieterversammlung“ wurde beschlossen, dass wir auf Ökostrom wechseln. Ökostrom? Das mag heute etwas komisch klingen, aber vor fast 20 Jahren hatte ich das Wort zum ersten Mal gehört! Als umweltbewusster Mensch und vor allem Gegner von Atomstrom fand ich es toll, dass ich für mich selbst eine Wahl treffen konnte, woher mein Strom kam. Ich weiß noch, wie ich ein paar Tage später den Support meines Hosters angerufen und gefragt hab, ob ich auch Ökostrom beziehen kann. Doch leider habe ich erst Jahre später einen Provider gefunden, der angab seine Server mit Ökostrom zu betreiben.

Doch ein neues Bewusstsein war geweckt

Ich strukturierte die Server so um, dass ich keine Ressourcen verschwendetet. Privat verfolgte ich die Entwicklungen im Strommarkt, beschäftigte mich mit Solar- und Windenergie, Balkonkraftwerken und Autarkie, Stromtrassen und Graustrom. Und fand das alles zu kompliziert gedacht! Bis ich auf einen Inselstaat im Nordmeer zwischen Europa und Grönland stieß – Island.

Island bot mir, wonach ich suchte

In einem Artikel [1] wurde Island als Insel der grünen Rechenzentren gepriesen: Mit 100 % fossilfreier Energie durch Geothermie und Wasserkraft, mildem Klima (welches zusätzlich Energie und Kosten bei der Kühlung spart) und die speziell für diesen neuen Geschäftszweig überarbeitete Gesetzgebung beim Datenschutz. Große Firmen nutzten damals den Standort Island, um günstig aufwendige Berechnungen durchführen zu lassen. Island ist an mehreren Punkten mit Glasfaserkabeln an Europa und an Nordamerika angeschlossen. So lassen sich große Datenpakte komfortabel auf die Server laden. Die leistungsstarken CPUs berechnen zum Beispiel Statistiken für Versicherungen, 3D-Anwendungen für Ingenieure oder für Film und Fernsehen. Das Ergebnis lässt sich dann einfach über denselben Weg wieder herunterladen.

Ich mochte die Einfachheit der Infrastruktur Islands

Die Isländer:innen erzeugen durch Vulkanenergie Wärme, um Ihre Häuser zu heizen, pumpen dazu Wasser ins heiße Erdreich und lassen den dabei erzeugten Wasserdampf durch eine Turbine laufen und produzieren fast nebenbei Strom. Die restliche Energie nehmen sie aus den zahlreichen Wasserfällen und natürlichen Stauseen. Immer mit Blick auf die Natur. Das ist wirklich grün! Der ideale Standort!

Doch lassen sie dort auch „normale Homepages“ betreiben?

Versuch macht klug! Also hab ich mir einen Server in Island gemietet, ein paar Homepages, Mail-Adressen und sogar ein Webshop nach Island umgezogen. Und es klappte! Die Reaktionszeiten der Seiten wichen minimal von den Messwerten des deutschen Servers ab; bei suchmaschinenoptimieren Seiten so gut wie gar nicht – klar, hier wurde ja schon die Ladezeiten optimiert. Bei komplexeren Anwendungen reagierten die auf Berechnungen ausgelegten Server sogar schneller.

Eine Geschäftsidee war geboren!

Ich erzählte ein paar alten Kolleg:innen und Freund:innen von der Idee auf Island grünen Webspace für Websites und Webshops anzubieten und schnell fand sich ein erst drei- dann vierköpfiges Gründerteam. Mit dem ging es dann im Januar 2021 zum Notar – drei in Hamburg, eine in Berlin! Die Petricore Green Hosting GmbH war geboren.

Quellen:

[1] https://www.heise.de/newsticker/meldung/Island-Insel-der-gruenen-Rechenzentren-1619591.html